Eduard Profittlich S.J. (1890–1942) wurde in Birresdorf in Deutschland geboren.
Er studierte in Valkenburg aan de Geul in den Niederlanden Philosophie und Theologie und im Jahr 1922 zog Profittlich für seine Promotionsstudien in Philosophie und Theologie nach Polen. Danach war er als Gemeindepriester in Oppeln (Polen) und in Hamburg tätig. Die Deutsche Provinz des Jesuitenordens entsandte Profittlich 1930 nach Estland und in den folgenden zehn Jahren nahm er eine führende Rolle beim Aufbau der dortigen katholischen Kirche ein.
Am 11. Mai 1931 wurde Eduard Profittlich per Dekret der Päpstlichen Kommission für Russland (Commissio pro Russia) zum Apostolischen Administrator ernannt. Am 27. November 1936 wurde er zum Titularerzbischof von Hadrianopolis in Haemimonto berufen und am 27. Dezember 1936 wurde er in Tallinn (dt. Reval) in der Kirche St. Peter und Paul unter Assistenz des Weihbischofs von Riga Jāzeps Rancāns (1886–1969) und des späteren Bischofs von Finnland Gulielmus Cobben SCJ (1897–1985) von Nuntius Antonino Arata zum Bischof geweiht.
Zum großen Teil wegen der engagierten Tätigkeit von Eduard Profittlich erreichte die seelsorgerische Arbeit der katholischen Kirche ein neues Niveau. Es kann sogar gesagt werden, dass sein Erbe noch heute in der katholischen Kirche in Estland fortbesteht. Ohne die umfangreiche Arbeit und den großen Einsatz des Erzbischofs hätte die katholische Kirche sicherlich nicht die Jahrzehnte der Fremdherrschaft überstanden.
Leider wurde die Arbeit des Erzbischofs nach zehn Jahren abrupt beendet, als sowjetische Beamte ihn verhafteten und nach Kirov ins Gefängnis brachten. Dort wurde über ihn die Todesstrafe verhängt. Dennoch vermochte es Profittlich in dieser kurzen Zeit viel zu bewegen. Er war bekannt unter estnischen Intellektuellen, beschäftigte sich mit der Herausgabe von Schriften, kommunizierte mit der politischen Elite und war eine Autorität in der Gesellschaft des unabhängigen Estlands.